Carl Erras
"...Sie fragen nach dem Stil meiner Bilder. Leider kann ich Ihnen darauf keine (genauer) Antwort geben. Ich male nicht in einem Bestimmten Stil. Ich freue mich über Farben und Formen, die ich spontan und spielerisch zu Papier oder auf die Leinwand bringe. Natürlich fließt dabei auch viel Zufälliges und Beliebiges mit ein, und ich mu§ mich entscheiden, was von alledem bestehen bleiben soll, und irgendwann kommt der Moment, von dem an ein Bild ein gewisses Eigenleben entfaltet. Gesetzmäßigkeit wäre wohl zu hoch gegriffen. Ich bin heute alt und frei genug, um nicht mehr nach Originalität oder gar einer Zurechnung zur Avantgarde schielen zu müssen. Ich möchte auch keinem der vielen Trends folgen, die im Laufe der Jahre modern werden (und wieder verschwinden), auch wenn dabei die Gefahr besteht, daß ich Wege beschreite, die schon viele vor mir gegangen sind. Warum auch nicht? Kein Bild gleicht dem anderen bis ins Detail. Meine Bilder (ich scheue mich, sie "Arbeiten" zu nennen) enthalten keine Botschaften, sie transportieren auch keine Gefühle oder besonders stupende Gedanken. Ich agiere mit Farben und Formen wie ein Musiker mit Tönen und Rhytmen. Manchmal lasse ich mich von naturlichen Gegenständen, Landschaften oder Bauwerken anregen, ein anderes Mal sind es Blumen, die ich vor ihrem Verwelken noch gern festhalten möchte, meist aber phantasiere ich frei vor mich hin. Und es gibt Leute, die solche realativ "unmodernen" Bilder genügend schätzen, um sie sich an die Wand zu hängen..." |
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